Umgang mit FFP2-Masken zum Schutz vor dem Coronavirus
Durch die Corona-Pandemie (SARS-CoV-2-Pandemie) und die durch das Virus ausgelösten Covid-19-Erkrankungen hat sich unser Alltag nun seit fast einem Jahr stark verändert. Eine der offensichtlichsten Veränderungen entsteht dabei durch die inzwischen bestehende Maskenpflicht in vielen Bereichen. Durch das Tragen der Masken kann die Übertragung des Virus von Mensch zu Mensch und in Folge das Risiko einer möglichen Infektion mit dem Coronavirus deutlich reduziert werden. Besonders sogenannte FFP2-Masken reduzieren das Risiko einer Keimverbreitung und einer Ansteckung erheblich. Eine gute Übersicht und interaktive Darstellung findet sich dazu in der „Zeit“.
Es gibt verschiedene Maskentypen, die sich in ihrem Design und ihrer Schutzwirkung teils deutlich unterscheiden. Viele Bundesländer geben inzwischen das Tragen einer FFP2-Maske verbindlich vor. Diese ist vor allem in geschlossenen Räumen sowie in öffentlichen Verkehrsmitteln dringend zu empfehlen. Dieser Tipp gibt Ihnen eine konkrete Übersicht hinsichtlich des Umgangs mit FFP2 Masken. Die Tabelle zeigt eine Übersicht über verschiedene Masken und deren Schutzwirkung.
Was bedeutet FFP?
Bei FFP-Masken handelt es sich um Masken, die fast vollständig aus Filtermaterial bestehen. Sie sind weiß, oft kuppelförmig oder faltbar („Kaffeefilterform“) und bedecken Nase und Mund. Sie schützen vor festen Partikeln (Staub, Viren, Bakterien), Tröpfchen und wässrigen und öligen Aerosolen. Ihre Schutzfunktion ist europaweit nach EN 149 normiert. Sie werden auch als partikelfiltrierende Halbmasken oder Feinstaubmasken bezeichnet und sind ursprünglich als sogenannte „Staubschutzmaske“ aus dem Bereich des Handwerks bekannt. FFP steht übrigens für „Filtering Face Piece“.
Korrekt sitzende FFP-Masken liegen dicht an und bieten Fremd- und Eigenschutz. Sie sind eingeteilt in die Schutzklassen FFP1, FFP2 und FFP3; dabei bietet FFP1 den schwächsten und FFP3 den stärksten Schutz. Diese Maskentypen bieten aufgrund ihrer jeweiligen Eigenschaften unterschiedlich hohen Schutz gegen eine Übertragung des SARS-CoV-2 Virus. Bund und Länder weisen in ihrem Beschluss vom 19.01.2021 darauf hin, dass OP-Masken wie auch Masken der Standards KN95/N95 oder FFP2 eine höhere medizinische Schutzwirkung haben als Alltagsmasken, die keiner Normierung in Hinblick auf ihre Schutzwirkung unterliegen. FFP2- und FFP3-Masken wurden auf Basis der für sie geltenden Normen auf ihre Filterleistung für Aerosole getestet. Ihre Schutzwirkung gegenüber dem SARS-CoV-2 Virus wird auf Grund ihrer nachgewiesenen höheren Filtrationsleistung und wegen ihres besseren Sitzes und Abdichtung höher eingestuft als die von OP-Masken.
Typische Merkmale von zertifizierten FFP2-Atemschutzmasken
FFP2-Masken dienen als Gegenstände der persönlichen Schutzausrüstung vor allem dem Schutz des Maskenträgers vor Partikeln, Tröpfchen und Aerosolen. Bei Corona-Viren schützen sie auch die Umgebung zuverlässig vor Tröpfchen und Aerosolen. Die Masken sind vom Hersteller als Einwegprodukte vorgesehen. Sie sollten regelmäßig gewechselt und nach Verwendung entsorgt werden. Sie müssen dicht am Gesicht sitzen, um ihre Filterleistung entfalten zu können.
Das Design der FFP2-Masken ist unterschiedlich. Es gibt Masken ohne Ausatemventil und Masken mit Ausatemventil. Masken ohne Ausatemventil filtern sowohl die eingeatmete Luft, als auch die Ausatemluft über die Maskenfläche und bieten daher sowohl einen Eigenschutz als auch einen Fremdschutz. Bei Masken mit Ventil ist der Fremdschutz wesentlich weniger ausgeprägt. Von daher ist von Masken mit Ausatemventilen dringend abzuraten, da sie mit dieser Maske andere Personen in Ihrem Umfeld gefährden können. Ausgeatmete Aerosole werden nicht durch das Filtermaterial abgefangen, sondern lediglich in gewissem Umfang durch das Ventil gebremst und verwirbelt. Bei Maskenpflicht sind Masken mit Ventil unzulässig.
Zulassung und Normen von FFP2-Masken
Wie auch medizinische Gesichtsmasken müssen FFP2-Masken klare Anforderungen von Gesetzen und technischen Normen einhalten. Dabei wird insbesondere die Filterleistung des Maskenmaterials anhand der europäischen Norm EN 149:2001+A1:2009 mit Aerosolen getestet. FFP2-Masken müssen mindestens 94 % und FFP3-Masken mindestens 99 % der Testaerosole filtern. Sie bieten daher nachweislich einen wirksamen Schutz auch gegen Aerosole. Die Prüfnorm ist, gemeinsam mit dem CE-Kennzeichen und der vierstelligen Kennnummer der benannten Stelle, auf der Oberfläche der FFP-Maske aufgedruckt.
Das CE-Kennzeichen zeigt an, dass die FFP-Masken ein erfolgreiches Nachweisverfahren (Konformitätsbewertungsverfahren) durchlaufen haben. Wie auch bei Medizinprodukten belegen Hersteller damit, dass ihre Produkte allen Anforderungen der gültigen Gesetze und Normen entsprechen. Erst dann dürfen die Masken rechtmäßig in Europa vertrieben werden. Das Konformitätsbewertungsverfahren schließt eine sogenannte „Baumusterprüfung“ nach PSA-Verordnung (EU) 2016/425 ein. Diese Prüfung wird durch benannte Stellen (z.B. TÜV, DEKRA) durchgeführt. Im Anschluss darf der Hersteller seine Masken mit einem CE-Kennzeichen bedrucken und legal vertreiben.
Weitere Informationen zum rechtmäßigen Inverkehrbringen von Produkten der persönlichen Schutzausrüstung in Deutschland sind auf der Homepage der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) zu finden: https://www.baua.de/DE/Home/Home_node.html
Was ist der Unterschied zwischen den Zulassungen für Atemschutzmasken in den verschiedenen Ländern? (N95 im Vergleich zu FFP2 und KN95 usw.)
Filter von Atemschutzmasken unterliegen diversen Vorschriften und Standards auf der ganzen Welt. Diese Standards spezifizieren bestimmte erforderliche Eigenschaften und Leistungsmerkmale, welche die Atemschutzmasken einhalten müssen, um dem entsprechenden Standard zu genügen. Die meisten gesetzlichen Normen haben ähnliche, aber nicht identische Prüfmethoden und Schutzklassen. Am häufigsten wird der Begriff der Filterwirksamkeit verwendet, um die Schutzklasse einer Atemschutzmaske zu bestimmen. Darunter versteht man die Fähigkeit einer Atemschutzmaske, ein bestimmtes Teilchen im Rahmen eines kontrollierten Labortests zu filtern.
Während einer Epidemie, Pandemie oder in Notsituationen, verweisen Gesundheitsbehörden häufig auf diese Standards, wenn sie Empfehlungen für Atemschutzmasken abgeben. Beispielsweise geben sie die Empfehlung „Schutzmasken vom Typ FFP2, N95, oder eine gleichwertige Maske verwenden“. Gemäß offiziellem Vergleich können folgende Schutzmasken aus verschiedenen Ländern als “äquivalent” bezeichnet werden in der Filterung von Bioaerosolen (z.B. Viren, Coronavirus):
- FFP2 (Europa EN 149-2001)
N95 (United States NIOSH-42CFR84) - KN95 (China GB2626-2006)
Achten Sie vor der Verwendung von FFP2-
Atemschutzmasken auf folgende Punkte:
- Kaufen Sie Ihre Masken möglichst bei seriösen Anbietern; Aufdrucke können leicht gefälscht werden.
- Die Atemschutzmaske ist mit dem CE-Zeichen versehen, gefolgt von einer vierstelligen Kennziffer der notifizierten Stelle. Beispiel: CE 1437
- Auf der Verpackung ist das CE-Zeichen mit derselben Nummer aufgedruckt, ebenso die Normenbezeichnung EN 149:2001+A1:2009 sowie die Adresse eines Inverkehrbringers in der EU oder in der Schweiz.
- Dem Produkt ist eine Kopie der Konformitätserklärung beigelegt, oder es ist eine Internetadresse angegeben, über die die Konformitätserklärung zugänglich ist.
- Die Konformitätserklärung muss auf eine Baumusterprüfung («type examination») verweisen nach EN 149:2001+A1:2009.
- Auf der Verpackung und in der Konformitätserklärung sind der gleiche Hersteller und die gleiche Firmenadresse angegeben.
- Mit der Maske ist eine Verwendungsanleitung in den Landessprachen mitgeliefert worden.
- Wenn diese Punkte nicht erfüllt sind, ist die Qualität der Masken zweifelhaft!
Richtiges Tragen der FFP2-Maske
Atemschutzmasken (FFP2 und FFP3) dienen in erster Linie dem Schutz des Tragenden vor Infektionen. Sie sind vor allem für die professionelle Exposition gegenüber Erkrankten in Pflegeeinrichtungen vorgesehen und in Situationen, wo Aerosol generierende Tätigkeiten ausgeführt werden.
FFP2-Masken besitzen eine Filterwirksamkeit von mindestens 94%. Eine FFP2-Maske kann ihre volle Filterleistung nur dann erbringen und Schutz bieten, wenn sie enganliegend, korrekt getragen werden und keine Luftströme an der Maske vorbei erlauben (Anpassung an die Gesichtsform, dichtes Abschließen, korrektes An- und Ausziehen ohne Berühren der Außenfläche). Die FFP2-Maske muss also gut passen und fest über Mund, Nase und Wangen sitzen. FFP2-Masken sind für Bartträger (auch Dreitagebart) deshalb nicht geeignet, da undichte Stellen entstehen können und sollten nur bei glattrasierter Haut getragen werden.
Korrekt verwendet kann eine FFP2-Maske nachweislich einen besseren Eigenschutz als die einfachen chirurgischen Mund-Nasen-Bedeckungen und vor allem als die Baumwollmasken bieten.
Wie setze ich die Maske richtig auf?
- Ziehen Sie die FFP2-Maske mit gewaschenen oder desinfizierten Händen an.
- Falten Sie die Maske vollständig auf. Biegen Sie den Nasenbügel, falls dieser geknickt war, zunächst ganz flach auf. Formen Sie ihn dann in Form Ihres Nasenrückens an.
- Achten Sie darauf, dass Sie dabei die Innenseite der Maske nicht berühren.
- Setzen Sie die Maske vorsichtig auf, sodass sie Nase und Mund bedeckt.
- Passen Sie den Nasenbügel (falls vorhanden) gut an Ihre Nasen- und Gesichtsform an.
- Ziehen Sie die Bänder der FFP2-Maske über die Ohren.
- Korrigieren Sie ggf. den Sitz, damit sie eng am Gesicht anliegt.
- Führen Sie einen Dichtetest durch (s.u.)
- Die Maske muss über Mund und Nase sitzen und an den Wangen eng anliegen.
- Berühren Sie die Maske nicht mehr, sobald Sie sie richtig aufgesetzt haben.
sie filtert ja eben die Viren an der Oberfläche weg - Die Maske sollte nicht um das Handgelenk oder den Hals getragen werden.
Das Video ist beispielhaft von einem Maskenhersteller und stellt keine Empfehlung dar.
Wie kann ich testen, ob meine FFP2-Maske dicht sitzt?
- Für einen effektiven Schutz ist der dichte Sitz einer FFP2-Maske wichtig.
- Einen dichten Sitz kann man prüfen, indem man beim ersten Aufsetzen der Maske kräftig einatmet, dann sollte sich die Maske deutlich zusammenziehen.
- Entsteht beim Ausatmen ein spürbarer Überdruck in der Maske, sitzt sie richtig. Strömt die Luft aber über den Dichtrand hinaus, muss der Sitz korrigiert werden.
- Bei der ersten Verwendung sollte außerdem getestet werden, ob die Maske genügend Luft durchlässt, um das normale Atmen möglichst wenig zu behindern.
(Manche Masken haben mehr Atemwiderstand als andere.)
Was ist zu tun, wenn meine FFP2- Maske nicht richtig sitzt?
- Man sollte wissen, dass die Schutzwirkung in diesem Fall reduziert ist.
- Eventuell ist ein anderes Modell in der Apotheke verfügbar. Dabei ist zu beachten, dass es keine standardisierten Größen gibt und die Apotheker vorab somit keine Aussage über die Passform treffen können.
- Achtung Bartträger – Vor allem Bartträger haben mit FFP2-Masken das Problem, dass der Dichtungsrand nicht direkt auf der Haut aufliegt und die Masken somit auch ihre besondere Schutzwirkung verlieren, da die Luft ggf.
- ungefiltert ein- und ausströmt. Engerer Sitz kann diese Leckage reduzieren. Rasieren löst das Problem…
Wie lange darf ich eine FFP2-Maske tragen?
- Eine FFP2-Maske ist immer dann zu entsorgen, wenn sie stark durchfeuchtet ist.
- Sonst darf die Maske, wenn sie korrekt abgesetzt und gelagert wird, auch wieder aufgesetzt und weitergetragen werden.
- Grundsätzlich sollte höchstens eine Maske für eine Dauer von acht Stunden und höchstens zwei Masken für eine Dauer von 12 Stunden getragen werden.
- FFP2-Masken ohne Ventil sollten bei mittelschwerer körperlicher Arbeit bereits nach 75 Minuten für eine halbe Stunde abgelegt werden, während dessen muss man aus dem infektiösen Bereich raus.
- Bei einer längeren Tragedauer im privaten Gebrauch sollte eine körperliche Belastung vermieden werden.
- Wenn die Atmung durch eine Maske schwerer wird, kann das ein Hinweis sein, dass die Filterschicht durch Feuchtigkeit oder Feinstaub zugesetzt ist und die Maske entsorgt werden sollte.
Was muss ich beim Abnehmen der FFP2-Maske beachten?
- Beim Abnehmen der Maske sollte diese nicht an der Vorderseite berührt werden (Hier wurden ja die Viren weggefiltert!).
- Die Maske sollte möglichst immer an den Bändern der Maske angefasst werden.
- Nach Absetzen der Maske sollten die Hände unter Einhaltung der allgemeinen Hygieneregeln gründlich gewaschen (mindestens 20 bis 30 Sekunden mit Seife) oder die Hände umgehend mit Desinfektionsmittel desinfiziert werden.
Was sollte ich bei der Aufbewahrung der Maske beachten?
- Zur Aufbewahrung unterwegs empfiehlt sich ein verschließbarer Gefrierbeutel (o.ä.).
- Zu Hause angekommen, sollte die Maske an einem freien und trockenen Platz aufgehängt oder wie unten empfohlen desinfiziert werden. Nach Anfassen wieder Hände desinfizieren.
Vor und nach Auf-/Absetzen: Hände waschen (mind. 20 Sek. mit Seife) oder desinfizieren
Über Mund, Nase und Wangen platzieren – an Rändern möglichst dicht anliegend.
Bei Abnehmen und Entsorgen an Bändern anfassen nicht Außenseite berühren.
Durchfeuchtete Masken bei Raumtemperatur trocknen lassen. Höhere Temperaturen führen zu Vermehrung von Bakterien und Schimmelpilzen anregen.
Auch mit Maske Abstand zu anderen Menschen: wo immer möglich mind. 1,50 m und regelmäßig lüften.
Mehrfachverwendung von FFP2-Masken
Grundsätzlich sind FFP-Masken vom Hersteller als Einmalprodukte und nicht zur Wiederverwendung vorgesehen. Dennoch werden diese Masken im Privatbereich im Alltag oft mehrfach, sogar an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen verwendet. Um vor diesem Hintergrund wissenschaftlich zu klären, mit welchen Möglichkeiten und Risiken eine solche Handhabung in der Praxis verbunden ist, fördert das BfArM derzeit ein Forschungsprojekt an der Fachhochschule Münster und der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Dort werden einfache Verfahren untersucht, die das Risiko einer Infektion bei der Wiederverwendung von FFP2-Masken im privaten Bereich deutlich reduzieren. Die bisherigen Ergebnisse wurden von den Projektbeteiligten in einem Informationsflyer veröffentlicht.
Die im Flyer beschriebenen Verfahren wurden an FFP2-Masken unterschiedlicher Bauart getestet. Die Untersuchungen zeigen, dass nach 7 Tagen Aufbewahrung die Menge der infektiösen Coronaviren (SARS-CoV-2) auf und in den Masken auf ein akzeptables Maß verringert werden konnte. Bei der alternativ beschriebenen Desinfektion im Backofen wird das Coronavirus unter den im Flyer erläuterten Bedingungen nahezu vollständig inaktiviert. Beide Verfahren führten in den Untersuchungen weder zu einem nennenswerten Verlust der Filterleistung noch zu einer Veränderung der Maske, die diese unbrauchbar machen würde. Bei beiden Verfahren ist es außerordentlich wichtig, genau den im Flyer beschriebenen Anweisungen zu folgen.
Die beschriebenen Verfahren sind nach aktuellem Kenntnistand grundsätzlich dazu geeignet, das Infektionsrisiko bei einer Wiederverwendung von FFP2-Masken im Privatgebrauch zu reduzieren. Gleichwohl ist darauf hinzuweisen, dass die vorgestellten Verfahren keine Garantie für einen sicheren Infektionsschutz bieten können und entsprechende Masken, sofern möglich, auch im Privatgebrauch immer nur nach den Vorgaben des Herstellers angewendet werden sollten.
Trocknung im Backofen bei 80 Grad Ober- und Unterhitze
Ein Ergebnis des Forschungsprojektes ist, dass sich das Trocknen von FFP2-Masken im Ofen bei 80 Grad für 60 Minuten als schonendes Desinfektionsverfahren für die Masken der unterschiedlichen Hersteller eignet. Geeignet ist diese Methode allerdings nur für FFP2-Masken ohne Atemventil und Masken, die nicht formstabil („Körbchenmodelle“) sind. Wichtig ist allerdings, dass die Masken vorher bei Zimmertemperatur getrocknet wurden und die FFP2-Masken ausschließlich in den vorgeheizten Ofen gelegt werden, da die Temperaturen beim Aufheizen stark schwanken und das Material beanspruchen oder Feuer auslösen können!
Folgendes sollte man konkret beachten:
- Prüfen Sie mit Hilfe eines Backthermometers, ob Ihr Ofen eine konstante Temperatur von 80° Celsius für eine Stunde hält. Einige Öfen variieren über die Zeit mit niedrigeren oder höheren Temperaturen. Beides schadet der Maske, beziehungsweise der Keimfreiheit.
- FFP2-Masken so kennzeichnen (zum Beispiel mit Stift markieren), dass eine persönliche Zuordnung möglich ist. Auch gereinigte Masken sollten nicht unter verschiedenen Personen getauscht werden.
Masken nach dem Tragen mindesten bis zum nächsten Tag an der Luft trocknen lassen. Sie sollte nicht mit anderen Gegenständen oder Personen in Berührung kommen. - Masken auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech oder einen Rost legen. Ofen vorheizen auf 80° Celsius. Benutzen Sie keine Umluft/Heißluft, das könnte die Keime verwirbeln. Achten Sie auf ausreichende Vorheizzeit, da niedrigere Temperaturen die Viren nicht sicher abtöten (siehe oben).
- Schieben Sie das Blech so in den Ofen, dass der Abstand zu Ober- und Unterboden mindestens zehn Zentimeter beträgt. Zu kleine Öfen eignen sich nicht für diese Methode.
- Erhitzen Sie die Masken 60 Minuten im geschlossenen Ofen bei 80°. Die Tür sollte in der Zwischenzeit nicht geöffnet werden. Lassen Sie den Ofen nicht unbeaufsichtigt.
- Nach 60 Minuten können Sie die Masken entnehmen und auf Blech oder Rost auskühlen lassen. Prüfen Sie die Maske und Haltebänder auf Schäden und ordnen Sie die Masken gegebenenfalls der richtigen Person zu.
- Achtung: Die FH Münster empfiehlt diese Methode der Aufbereitung maximal fünfmal durchzuführen. Danach sollten die Masken normal entsorgt werden.
- Achtung: Masken, welche ein Ventil besitzen oder vorgeformt sind (sogenanntes Körbchenmodell) eignen sich nicht für diese Aufbereitung.
Die Ergebnisse der Untersuchungen zeigten, dass sich mit dieser Methode SARS-CoV-2 auf FFP2-Masken nahezu vollständig entfernen ließ, die körpereigenen Keime des Nasen-Rachen-Raumes, welche sich auf der Innenseite der Maske ansammeln können, wurden stark reduziert.
Trocknung an der Luft
Eine andere Möglichkeit ist, mehrere Partikelfiltermasken abwechselnd zu nutzen und die einzelnen Masken erst ab dem siebten Tag wieder zu tragen und diese währenddessen für sieben Tage an der Luft trocknen zu lassen, folglich also immer sieben FFP2-Masken verfügbar zu haben – eine für jeden Wochentag. Auch dies reduzierte die Keimbelastung von SARS-CoV-2 und eigenen Keimen in den Untersuchungen deutlich.
Achten Sie hierbei auf Folgendes:
- Kennzeichnen Sie die Masken so, dass sie den Nutzenden sicher zugeordnet werden können. Es sollte kein Tausch der Masken unter verschiedenen Personen stattfinden.
- Suchen Sie einen trockenen Ort, an welchem Sie die Masken mit ausreichend Abstand (sie sollten sich und andere Gegenstände nicht berühren) nebeneinander aufhängen können – z.B. an der Wand mit Nägeln oder Haken oder auf einer Wäscheleine. Küche, Bad und andere Orte mit hoher Luftfeuchtigkeit eigenen sich hierfür nicht.
- Kennzeichnen Sie jeden Platz mit einem Wochentag. So werden Verwechslungen vermieden.
Hängen Sie die Masken nach dem Tragen an dem entsprechenden Ort auf. Dort muss die Maske sieben Tage hängen bleiben, bis sie erneut verwendet werden kann. - Achtung: die Masken sollten maximal fünfmal auf diese Weise getrocknet und wiederverwendet werden. Entsorgen Sie sie sofort, wenn die Maske defekt ist, komplett durchfeuchtet war oder Sie direkt angehustet/angeniest wurden.
- Die Maske sollte immer verpackt entsorgt werden, um auszuschließen, dass sich Fremde durch Berührung infizieren können.
Nicht geeignet!
Bitte beachten Sie, dass FFP2-Masken nicht in der Mikrowelle, der Wasch- oder Spülmaschine, im Kochtopf, sowie mit Hilfe von Wasserdampf oder mit UV-Licht aufbereitet werden sollen. Untersuchungen haben gezeigt, dass diese Verfahren zur Reinigung oder UV-Licht allgemein nicht empfohlen werden können.
Während UV-Licht i.d.R. nur an der Oberfläche wirkt, können die mechanische Belastung und die Belastung mit Reinigungsmitteln in der Wasch- oder Spülmaschine die Masken beschädigen und die Filterwirkung herabsetzen. In der Mikrowelle werden keine gleichmäßigen Temperaturen erreicht, sodass die Temperatur an einigen Stellen der Maske zu niedrig und damit unwirksam und an anderen Stellen zu hoch sein kann, was die Maske wiederum beschädigen kann.
Wann sollte ich zum Arzt gehen?
Bei anhaltenden Atemproblemen nach dem Tragen einer Maske sollten diese mit einem Arzt besprochen werden.
Was muss ich außerdem beachten?
Das Tragen von Masken ist nur ein Teil eines umfassenden Schutzkonzeptes, mit dem wir in Deutschland gegen das Coronavirus vorgehen. Deshalb gilt weiterhin die von dem Bundesministerium für Gesundheit verbreitete „AHA+L“-Formel: Sicherheitsabstand zu anderen Menschen einhalten (mindestens 1,50 m), auf Hygiene achten, eine Alltagsmaske tragen, regelmäßiges Lüften sowie Kontakte zu reduzieren. Die Tipps zur Hygiene, wie sie in den Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts (RKI, www.rki.de) und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA, www.infektionsschutz.de) stehen, sollten befolgt werden. Nur so schützen wir uns und andere vor der Verbreitung des Coronavirus.
Quellen
Autoren: Dr. med. Marcus Rall und Dr. phil. Saskia Huckels-Baumgart, InPASS